Nicht nur in Deutschland, auch in Österreich ist die Zahl der öffentlich zugänglichen Tankstellen zuletzt leicht gestiegen, das zeigen die jüngst vom Fachverband der Mineralölindustrie (FVMI) veröffentlichten Branchendaten. Die Tankstellenstatistik des Fachverbands weist zum Ende des vergangenen Jahres insgesamt 2.748 Stationen aus und damit 15 mehr als im Vorjahr (2.733). Hinzu kommen noch 273 Dieselabgabestellen für die Landwirtschaft. Die Zahl der Autobahntankstellen blieb mit 72 unverändert.
Der leichte Anstieg bei der Stationszahl entfällt dabei auf eine Gruppe von Tankstellen. Der FVMI unterscheidet in seiner Statistik zwischen den großen Markenstationen (bp, ENI, Jet, OMV und Shell) und weiteren Tankstellenmarken wie Turmöl, Genol, Avia und A1. Während sich die Zahl der Major-Brand-Stationen im vergangenen Jahr um 30 Einheiten von zuvor 1.352 auf 1.322 verringerte, verzeichneten die weiteren Tankstellenmarken einen Zuwachs um 45 Stationen von 1.381 im Jahr 2020 auf 1.426 im vergangenen Jahr.
Die 1.322 Major-Branded-Tankstellen verteilen sich auf folgende Netze: 321 ENI (- 1), 263 Shell (- 2), 227 bp (- 30), 213 OMV (+ 2), 161 Jet (+ 2) sowie 137 Avanti (OMV) (- 1). Von den 1.322 Markenstationen verfügen 85 Prozent (1.127) über einen Shop und 63,5 Prozent (840) über ein Bistro.
Der deutliche Rückgang bei bp begründet sich aus der im vergangenen Jahr beendeten langjährigen Partnerschaft von Doppler und bp. Die Doppler-Gruppe mit Firmensitz in Wels hatte dies im Sommer 2021 im Hinblick auf einen einheitlichen Markenauftritt angekündigt. Alle bestehenden bp-Tankstellen im Doppler-Netz sollten nach und nach zu Turmöl-Tankstellen umgeflaggt werden. Daraus resultiert auch der deutliche Zuwachs im Turmöl-Netz, das sich im vergangenen Jahr auf 247 Stationen (2020: 213) vergrößert hat. Damit ist die Doppler-Gruppe nach den internationalen Mineralölmarken der größte private Tankstellenbetreiber in Österreich.
Einen Zuwachs gibt es auch bei den Tankstellen mit Stromlade-Infrastruktur, deren Zahl sich im vergangenen Jahr von zuvor 71 auf 84 erhöht hat. An 133 Tankstellen in Österreich konnte CNG und an 40 LPG getankt werden. Darüber hinaus gibt es fünf OMV-Stationen, an denen auch Wasserstoff-Ladeinfrastruktur vorhanden ist. „Unsere Mitgliedsunternehmen haben den Weg in eine klimaneutrale Zukunft bereits eingeschlagen, und es wird laufend daran gearbeitet, das Angebot an der Tankstelle auszubauen, um den Weg für die Mobilitätswende in Österreich zu ebnen“, betont Hedwig Doloszeski, Geschäftsführerin des FVMI.