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Mineralölbranche erwartet zusätzliche logistische Herausforderungen durch Öl-Embargo

In wenigen Tagen, am 5. Februar, tritt das erweiterte Öl-Embargo gegen Öl aus Russland in Kraft. Nachdem seit Anfang Dezember bereits russisches Öl nicht mehr auf dem Seeweg in die EU gebracht werden darf, gilt ab Sonntag auch ein Einfuhrverbot für Mineralölprodukte.

In wenigen Tagen, am 5. Februar, tritt das erweiterte Öl-Embargo gegen Öl aus Russland in Kraft. Nachdem seit Anfang Dezember bereits russisches Öl nicht mehr auf dem Seeweg in die EU gebracht werden darf, gilt ab Sonntag ein Einfuhrverbot auch für Mineralölprodukte und damit in erster Linie für Diesel. Bislang hatte Deutschland rund 4 Millionen Tonnen Diesel pro Jahr aus Russland importiert, eine Menge, die die Mineralölwirtschaft nun kompensieren muss.

Für die Mineralölbranche würden sich daraus zusätzliche logistische Herausforderungen ergeben, darauf weist der en2x – Wirtschaftsverband Fuels und Energie hin und betont gleichzeitig, dass mit „Hochdruck“ daran gearbeitet werde, die Versorgung weiterhin sicherzustellen.

Man stehe vor der Herausforderung, rund ein Achtel des bisherigen Bedarfs über andere Bezugswege zu ersetzen, sagt en2x-Hauptgeschäftsführer Christian Küchen. Die Branche sei sich der Komplexität der Aufgabe bewusst und habe die Konsequenzen für die Energieversorgung, die aus dem Ausstieg aus russischen Rohöl- und Diesel-Importen erwachsen sind, „bislang erfolgreich bewältigen können“, so Küchen.

Ersetzt werden sollen die russischen Mengen über zusätzliche Importe u.a. aus den USA oder dem arabischen Raum, die per Schiff angelandet und dann über Binnenschiffe und Kesselwagenzüge weitertransportiert werden. „Daher ist es gut, dass die Bundesregierung die Möglichkeit verlängert hat, Energietransporte auf dem Schienenweg zu priorisieren“, bekräftigt Küchen. Über die Reserven des Erdölbevorratungsverbands, der im Auftrag der Bundesregierung Vorräte an Erdöl und raffinierte Produkte wie Benzin, Diesel, Heizöl und Kerosin vorhält, sind bundesweit Mengen für den Verbrauch von rund drei Monaten eingelagert.

Eine Prognose, wie sich das Embargo auf die Preise an der Tankstelle auswirken wird, will Küchen nicht abgeben, da sich die Preise nach Angebot und Nachfrage am Weltmarkt richten. Längere Transportwege können ebenfalls Einfluss auf die Preisentwicklung nehmen. Küchen: „Die Anforderungen bei der Dieselversorgung sind seit längerem bekannt, wir arbeiten mit Hochdruck daran, weiterhin eine gut funktionierende Versorgung zu gewährleisten.“

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Artikel von Imke Herzog
Artikel von Imke Herzog