Gazprom Export hat per 1. Juni seine Gaslieferungen an den dänischen Energiekonzern Ørsted sowie an Shell Energy Europe eingestellt. Der russische Gaskonzern begründet den Schritt damit, dass beide Unternehmen nicht in Rubel zahlen wollten. Sowohl Ørsted als auch Shell Energy Europe sehen sich dazu angesichts der Vertragsbedingungen nicht verpflichtet. „Wir bei Ørsted bleiben bei unserer Weigerung, in Rubel zu zahlen, und wir haben uns auf dieses Szenario vorbereitet, so dass wir weiterhin in der Lage sein werden, unsere Kunden mit Gas zu beliefern“, sagte Ørsted-CEO Mads Nipper. Er verwies gleichzeitig auf die Notwendigkeit, dass sich die EU unabhängiger von russischem Gas mache und den Ausbau der Erneuerbaren beschleunige.
Zwischen Dänemark und Russland gibt es keine direkte Gaspipeline, so dass Russland die Gaslieferungen nach Dänemark nicht direkt unterbrechen kann. Allerdings müsse man, so heißt es in einer Mitteilung von Ørsted, nun zusätzliche Gasmengen im größeren Umfang auf dem europäischen Gasmarkt einkaufen.
Shell Energy Europe ist ebenfalls von dem russischen Gaslieferstopp betroffen, da Shell ebenfalls nicht gewillt ist, in Rubel zu zahlen. Laut Vertrag handelt es sich um eine maximale Liefermenge von 1,2 Milliarden m3 Gas. Da für April kein Geld geflossen sein, würden die Lieferungen eingestellt, teilte Gazprom Export mit. Bei Shell arbeitet man derzeit daran, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen und „unsere Kunden in Europa über unsere vielfältigen Möglichkeiten weiter mit Gas zu versorgen“.