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USA versprechen der EU mehr LNG-Lieferungen

Die USA wollen die Gasversorgung der EU mit mehr LNG sichern helfen, sollte Russland seine Gaslieferungen in die EU einstellen oder weiter reduzieren. Das ist den Schlussfolgerungen des US-EU-Energierats zu entnehmen, zu dem EU-Energiekommissarin Kadri Simson ...

Die USA wollen die Gasversorgung der EU mit mehr LNG sichern helfen, sollte Russland seine Gaslieferungen in die EU einstellen oder weiter reduzieren. Das ist den Schlussfolgerungen des US-EU-Energierats zu entnehmen, zu dem EU-Energiekommissarin Kadri Simson nach Washington gereist war. Der Zusage ist allerdings nicht zu entnehmen, um wie viel mehr LNG es sich handelt.

„Indem wir unsere Abhängigkeit von einem einzigen Anbieter zu reduzieren versuchen, wenden wir uns natürlich an die USA, unserem größten LNG-Anbieter und verlässlichen Partner“, so Kadri Simson. Sie sei zuversichtlich, in den kommenden Monaten Wege für starke US-LNG-Exporte in die EU zu finden. Anders als 2016, als die EU mit den USA ein Freihandelsabkommen (TTIP) verhandelte, was schließlich scheiterte, scheinen die USA sehr interessiert daran zu sein, ihr Fracking-Gas an die EU zu verkaufen. Aber Asien ist bisher bereit gewesen, mehr dafür zu zahlen als die EU.

Die Gasversorgung der EU hängt zu rund 41 Prozent von Russland, 16 Prozent von Norwegen, 8 Prozent von Algerien und 5 Prozent von Katar ab. Laut Angaben der EU-Kommission sind die gesamten Gasspeicher der EU zurzeit zu 40 Prozent gefüllt, die Gazproms in der EU zu 19 Prozent. Deutschland ist das von russischem Erdgas abhängigste EU-Land, gefolgt von Italien, das davon weniger als halb so viel wie Deutschland bezieht.

Beruhend auf Daten des US-Wirtschaftsdatenunternehmens Refinitiv waren die USA im November 2021 der größte LNG-Lieferant der EU, gefolgt von Katar und Russland. Insgesamt erhielt die EU in diesem Monat 7 Milliarden Kubikmeter an LNG.

Gespräche über zusätzliche LNG-Lieferungen führt die EU-Kommission auch mit Norwegen, Katar Algerien und Aserbaidschan. Simson war am 3. Februar auf Einkaufstour in Baku für mehr Pipelinegas, das über die transadriatische Pipeline TAP in die EU gelangen soll. Die jährliche Exportkapazität der Pipeline soll auf 10 Milliarden m3 von derzeit 8 Milliarden m3 erhöht werden.

Erdgas
Artikel von Rainer Lütkehus
Artikel von Rainer Lütkehus