USA werden LNG-Exportkapazität deutlich ausbauen
Die USA sind mit jährlichen LNG-Exporten in Höhe von 14 Milliarden Kubikfuß am Tag mittlerweile zum weltgrößten LNG-Exporteur aufgestiegen und wollen ihre Kapazitäten in den kommenden drei Jahren um weitere 40 Prozent ausbauen, wie aus einem Bericht der US-Energieinformationsbehörde EIA hervorgeht.
Mit dem Export von verflüssigtem Erdgas (LNG) hatten die USA im Februar 2016 begonnen. Seit Juli dieses Jahres verfügen die USA über mehr LNG-Exportkapazitäten als jedes andere Land und sind zum weltweit größten LNG-Exporteur aufgestiegen. In der ersten Hälfte des Jahres 2022 beliefen sich die LNG-Exporte der USA auf durchschnittlich 11,1 Milliarden Kubikfuß pro Tag (Bcf/d). Das siebte und jüngste US-LNG-Exportprojekt – Calcasieu Pass, im Bundesstaat Louisiana – hatte alle seine Verflüssigungszüge bis August und damit früher als geplant, in Betrieb genommen. Neben Golden Pass (Texas), mit dessen Bau 2019 begonnen wurde, ist – wie die U.S. Energy Information Administration berichtet – kürzlich die Errichtung von zwei weiteren Projekten an der US-Golfküste gestartet.
Bei Golden Pass handelt es sich um Verflüssigungszüge in Standardgröße mit einer LNG-Spitzenproduktionskapazität von bis zu 0,8 Bcf/d pro Einheit. Im Unterschied dazu verwenden die beiden anderen im Bau befindlichen Projekte, Plaquemines (Louisiana) und Corpus Christi Stage III (Texas), eine modulare Technologie mit mittelgroßen Kühlzügen, die eine kürzere Projektbauzeit hat. In Calcasieu Pass, das ebenfalls mittelgroße Verflüssigungstechnologie einsetzt, konnte bereits 30 Monate nach der endgültigen Investitionsentscheidung für dieses Projekt der Betrieb aufgenommen werden – die bisher kürzeste Bauzeit für ein US-amerikanisches LNG-Exportprojekt.
Nach Fertigstellung werden die drei im Bau befindlichen Exportprojekte die U.S.-amerikanische LNG-Spitzenexportkapazität bis 2025 um insgesamt 5,7 Bcf/d erhöhen:
- Golden Pass LNG besteht aus drei Zügen in Standardgröße, jeder mit einer Spitzenkapazität von 0,8 Bcf/d, für eine Gesamtkapazität von 2,4 Bcf/d. Golden Pass LNG befindet sich auf dem Gelände einer bestehenden Regasifizierungsanlage und wird eine gemeinsame Infrastruktur nutzen, was dazu beiträgt, die Projektkosten zu senken und die Bauzeit zu verkürzen.
- Plaquemines LNG besteht aus 24 mittelgroßen Zügen mit jeweils einer Spitzenkapazität von 0,07 Bcf/Tag. Jeder Verflüssigungszug ist Teil eines Zwei-Einheiten-Blocks für insgesamt 12 Blöcke mit einer kombinierten Spitzenkapazität von 1,8 Bcf/d.
- Corpus Christi Stage III befindet sich auf dem Gelände eines bestehenden Terminals mit drei in Betrieb befindlichen Verflüssigungszügen. Jeder der 14 im Bau befindlichen neuen Züge mittlerer Größe hat eine Spitzenkapazität von 0,11 Bcf/d. Jeder Zug ist Teil eines Zwei-Einheiten-Blocks für insgesamt sieben Blöcke mit einer kombinierten Spitzenkapazität von 1,6 Bcf/d.
Mit den derzeit im Bau befindlichen Anlagen steigt die gesamte LNG-Exportkapazität der USA von gegenwärtig 14 Bcf/d bis Ende 2025 um gut 40 Prozent auf knapp 20 Bcf/d.
