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TECHNOLOGIE & TRANSFORMATION VON FOSSILEN UND GRÜNEN ENERGIETRÄGERN TECHNOLOGY & TRANSFORMATION OF FOSSIL AND GREEN ENERGIES

Saudi-Arabien kündigt Steigerung der Produktionskapazität bei Öl und Gas an

Zur Eröffnung der International Petroleum Technology Conference (IPTC) 2022, die vom 20. bis 23. Februar in Riad stattfindet, hat der saudische Energieminister eine Fortsetzung der Investitionen in die Öl- und Gasförderung – verbunden mit einer Steigerung der Produktionskapazität – angekündigt ...

Zur Eröffnung der International Petroleum Technology Conference (IPTC) 2022, die vom 20. bis 23. Februar in Riad stattfindet, hat der saudische Energieminister eine Fortsetzung der Investitionen in die Öl- und Gasförderung – verbunden mit einer Steigerung der Produktionskapazität – angekündigt. Ein scharfer Rückgang der Investitionen würde, so seine Aussage, die Sicherheit der Energieversorgung gefährden. Es bestehe die Gefahr, dass die Welt nicht in der Lage wäre, die für eine wirtschaftliche Erholung notwendigen Mengen an Energie zu produzieren.

Unzureichende Investitionen würden die Interessen der Energieverbraucher verletzen und Herausforderungen für die Politik angesichts steigender Preise und wachsender Sorgen vor Engpässen bei der Versorgung mit sich bringen. Gegen Investitionen im Öl- und Gassektor gerichtete Kampagnen hätten, dies zeige sich jetzt, negative Auswirkungen auf die weltweite Wirtschaft und den Wohlstand der Bevölkerung. Diese Aussagen können auch als Replik auf das Statement des Executive Directors der IEA, Fatih Birol, verstanden werden. Der hatte bei Vorlage des World Energy Outlooks 2021 im letzten Oktober darauf hingewiesen, dass künftige Investitionen in fossile Energien mit erheblichem Verlustpotenzial behaftet seien. Dies gelte insbesondere für Entwicklungen gemäß dem Net Zero Emissions by 2050 Scenario. In diesem Szenario, das die Einhaltung der Pariser Klimaziele als Vorgabe enthält, geht die weltweite Nachfrage nach Öl und Gas entsprechend den Modellrechnungen der IEA bereits bis 2030 und danach noch weiter beschleunigt zurück, so dass ein Aufschluss neuer Öl- und Gasfelder nicht erforderlich sei.

Der saudische Energieminister reklamierte demgegenüber, dass sich die Zukunft der Energieversorgung auf drei Pfeiler stützen müsse: Sicherung des notwendigen Angebots, fortgesetzte wirtschaftliche Entwicklung unter Einsatz verlässlicher Energiequellen und Klimaschutz. „Seit letztem Sommer haben wir einen sorgfältigen und ausgewogenen Plan zur Wiederherstellung der Versorgung entwickelt, um den steigenden Bedarf der sich erholenden Weltwirtschaft zu decken“, erklärte er und fügte hinzu, dass die Häufigkeit der OPEC Plus-Treffen die ernsthafte Verpflichtung belege, dynamische und  unvorhersehbare Ereignisse transparent zu managen.

In Bezug auf Nachhaltigkeit sagte der Minister, die Energiewende beschleunige sich, aber die Konzentration auf nur bestimmte Elemente dieser Transformation, wie erneuerbare oder alternative Energien, wäre ein weiterer fataler Fehler.  Für die Energiesicherheit sei es notwendig, dass die Welt weiterhin alle Energieoptionen nutzt, einschließlich Kohlenwasserstoffressourcen, die seit Jahrhunderten ein entscheidender Treiber der wirtschaftlichen Entwicklung seien. Im Kern liege dieser Strategie die Herausforderung zugrunde, Kohlenwasserstoffe bereitzustellen und gleichzeitig Treibhausgasemissionen zu reduzieren. „Technologie ist eine wesentliche Säule, um dieser Herausforderung gerecht zu werden“, bemerkte er.  Der Minister bekräftigte, dass innovative Technologie für die Umsetzung der Green Saudi Initiative von entscheidender Bedeutung sein wird, um das Ziel zu erreichen, bis 2030 die Hälfte des inländischen Strombedarfs aus erneuerbaren Energiequellen zu decken und bis 2060 Treibhausgasneutralität zu erreichen.

Das Ambitionsniveau vor allem bezogen auf das Zieljahr 2030 wird deutlich, wenn man sich vergegenwärtigt, dass im Jahr 2020 von der gesamten Stromerzeugung Saudi-Arabiens 39,0 Prozent auf Öl, 60,7 Prozent auf Erdgas und 0,3 Prozent auf erneuerbaren Energien basierte.

Erdöl
Artikel von Hans-Wilhelm Schiffer
Artikel von Hans-Wilhelm Schiffer