Die hohen Preise für Öl und insbesondere für Gas haben dem österreichischen Energiekonzern Milliardengewinne beschert. Angesichts eines durchschnittlich realisierten Ölpreises, der mit 95 US-Dollar je Barrel um 45 Prozent über dem Wert von 2021 lag, sowie ...
Die hohen Preise für Öl und insbesondere für Gas haben dem österreichischen Energiekonzern Milliardengewinne beschert. Angesichts eines durchschnittlich realisierten Ölpreises, der mit 95 US-Dollar je Barrel um 45 Prozent über dem Wert von 2021 lag, sowie eines durchschnittlich realisierten Gaspreises, der sich mit 53,8 Euro je MW im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifachte (+226 Prozent), stieg der Konzernumsatz um 75 Prozent auf 62,3 Milliarden Euro. Das CCS Operative Ergebnis vor Sondereffekten erhöhte sich um 87 Prozent auf 12,25 Milliarden Euro, was eine neue Bestmarke ist. Der Nettogewinn verbesserte sich um 85 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro.
Durch die Abschreibung des russische Geschäfts - seit dem 1. März 2022 werden von OMV die russischen Geschäftstätigkeiten nicht mehr in den operativen Kennzahlen ausgewiesen - verringerte sich die Gesamtproduktion von Kohlenwasserstoffen um 19 Prozent auf 392.000 b/d. Dennoch erzielte OMV im Geschäftsbereich Exploration & Production ein operatives Ergebnis vor Sondereffekten in Höhe von 7,4 Milliarden Euro (+ 156 Prozent).
Ebenfalls glänzend verdiente OMV im Bereich Refining & Marketing. Dazu beigetragen hat eine „sprunghaft“ gestiegene Referenzmarge für Europa, die sich 2022 auf 17,5 US-Dollar je Barrel erhöhte. Es war vor allem das Mitteldestillate-Geschäft mit Diesel und Heizöl, das sich im vergangenen Jahr als lukrativ erwies.
OMV-Chef Alfred Stern verwies gegenüber Journalisten darauf, dass das Unternehmen fast 1 Milliarde Euro an den österreichischen Staat überwiesen habe. Zu rund 300 Millionen Euro Abgaben in Form von Förderzins würden noch einmal rund 620 Millionen Euro an die Staatsholding Österreichische Beteiligungs AG (ÖBAG) ausgeschüttet, die mit 31,5 Prozent an der OMV beteiligt ist.
Auch die Aktionäre sollen von dem sehr erfolgreichen Geschäftsjahr profitieren. Zusätzlich zur beschlossenen Sonderdividende soll die reguläre Dividende auf 2,80 Euro je Aktie steigen. Im Vorjahr waren 2,30 Euro.