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TECHNOLOGIE & TRANSFORMATION VON FOSSILEN UND GRÜNEN ENERGIETRÄGERN TECHNOLOGY & TRANSFORMATION OF FOSSIL AND GREEN ENERGIES

Bild: WHV

Wintershall Dea plant in Wilhelmshaven H2-Produktion und CO2-Abscheidung

Der Gas- und Ölproduzent Wintershall Dea will mit dem Projekt BlueHyNow im großen Stil Wasserstoff in Deutschland produzieren und CO2 in tiefengeologischen Schichten unter der Nordsee einlagern. Die Produktion soll am Standort Wilhelmshaven entstehen, wo bereits eine "starke, vernetzte Infrastruktur" bestehe - mit zwei nahegelegene Anlandestellen für Gas aus Norwegen, der Möglichkeit zur Wasserstoffspeicherung in benachbarten Kavernenspeichern und einem direkten Anschluss an das geplante deutsche Wasserstoffnetz, wie es vom Kasseler Unternehmen heißt.

An diesem Energyhub am Tiefwasserhafen-Standort - dort beginnen auch die Arbeiten für ein LNG-Terminal - will Wintershall Dea im Zuge des BlueHyNow-Projekts rund 200.000 Kubikmeter erdgasbasierten Wasserstoff pro Stunde produzieren bzw. liefern, rund 5,6 TWh pro Jahr. Der Wasserstoff soll dann ins Transportnetz eingespeist und an Industriekunden geliefert werden. Das bei der Wasserstoffherstellung abgeschiedene CO2 wiederum wird den Projektplänen zufolge über den Seeweg zu Lagerstätten in Norwegen und Dänemark transportiert und dort unterirdisch eingelagert.

„Industriekunden brauchen die Gewissheit, dass sie in naher Zukunft Zugang zu ausreichenden Mengen Wasserstoff bekommen", kommentierte Wintershall Dea-Chef Mario Mehren. "Emissionsfreier Wasserstoff aus Erdgas ist ein unverzichtbarer Teil der Lösung.“ Deutschland drohe mit Blick auf die angestrebte klimaneutrale Energieversorgung ohne neue Projekte wie BlueHyNow eine erhebliche Kapazitätslücke. Laut der von Winterhall Dea herangezogenen Prognosen steige der Wasserstoffbedarf von heute 55 TWh pro Jahr bis 2030 auf 90 bis 110 TWh jährlich. Dieser Bedarf könnte durch aktuelle europäische Initiativen wie REPowerEU oder das neue Gaspaket sogar noch deutlich ansteigen. Die derzeitigen Pläne im Koalitionsvertrag der Bundesregierung bringen zusätzlich rund 28 TWh Bedarf pro Jahr.

Was die Verbringung des abgeschiedenen CO2 anbelangt, sei ein grenzüberschreitender CO2-Transport von Deutschland technisch umsetzbar. "Politisch muss jedoch die Voraussetzung geschaffen werden, dass zwischenstaatliche Vereinbarungen auf Basis des sogenannten London-Protokolls geschlossen werden", betonte Mehren. Man habe mit Blick auf die Hafenanbindung in Wilhelmshaven zur Verschiffung des CO2 sowie für den Aufbau der Wasserstoffproduktion bereits geeignete Standorte gefunden. Vielversprechende CO2-Lagerstätten befänden sich allerdings auch vor der deutschen Nordseeküste - laut Studien im Umfang von rund 2,9 Milliarden Tonnen CO2. "Daher befürwortet Wintershall Dea die Modernisierung des Rechtsrahmens, damit sich Offshore-CCS auch in Deutschland sinnvoll umsetzen lässt", so Mehren.

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Artikel von Dominik Heuel
Artikel von Dominik Heuel