Der staatliche Erneuerbare-Energien-Konzern Masdar aus den Vereinigten Arabischen Emiraten hat seine Absicht erklärt, bis 2030 bis zu 4 GW an Elektrolyseur-Kapazität für grünen Wasserstoff in Ägypten zu realisieren. Das Land bietet nahe Europa gute Voraussetzung für Erneuerbare Energien.
Gemeinsam mit dem ägyptischen Infrastruktur-Unternehmen Hassan Allam hat Masdar eine Absichtserklärung zur künftigen Produktion von Wasserstoff in dem arabischen Land unterzeichnet, die insbesondere auf den Export nach Europa abzielt. Zur Vertragsunterzeichnung kamen unter anderem der ägyptische Premierminister Mostafa Kamal Madbouly, der Technologieminister Sultan bin Ahmed Al Jaber aus den Emiraten und der ägyptische Energieminister Mohamed Shaker El-Markabi.
Ägypten könnte aufgrund seiner geographisch bedingt guten Voraussetzungen für Erneuerbare Energien wie Wind- und Solarkraft eine führende Rolle in der Produktion „grünen“ Wasserstoffs einnehmen. Die räumliche Nähe zu Europa, das künftig verstärkt auf das Gas setzt, ist ein weiterer Standortvorteil. Als Standorte für die Elektrolyse-Einheiten sind die Regionen am Mittelmeer sowie am Suezkanal angedacht, erklärte Masdar in einer Mitteilung. Mit einer Elektrolysekapazität von 4 GW könne vor Ort potenziell eine jährliche Menge von bis zu 480.000 Tonnen Wasserstoff erzeugt werden.
In einem ersten Schritt planen die Partner die Errichtung einer Produktionsanlage für 100.000 Tonnen E-Methanol pro Jahr. In Betrieb gehen soll sie 2026. Mit den geplanten Elektrolysekapazitäten ließen sich jährlich auch 2,3 Millionen Tonnen Ammoniak für den Export erzeugen, so Masdar.
Auch Deutschland setzt in seinen Bemühungen um den Hochlauf der Wasserstoff-Wirtschaft zunehmend auch auf den arabischen Raum. Gerade erst hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bei einem Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten mögliche neue oder verstärkte Möglichkeiten zu H2-Kooperationen zwischen Deutschland und dem arabischen Land ausgelotet.