Der Energieversorger EWE hat bei seinem Forschungsvorhaben HyCAVmobil, bei dem es um den Bau sowie die Speicherung von 100-prozentigem Wasserstoff im ehemaligen Gas-Kavernenspeicher Rüdersdorf bei Berlin geht, einen ersten Meilenstein erreicht. Laut Unternehmensangaben wurde ein „Dichtheitstest“ erfolgreich abgeschlossen. Bei der Zuleitung zur geplanten Wasserstoffkaverne bis auf 1.000 Meter gab es hinsichtlich Dichtheit keine Beanstandungen. Dafür ist bereits Wasserstoff eingesetzt worden. Laut EWE-Projektleiter Hayo Seeba sei Wasserstoff in das Bohrloch, die Zuleitung zur späteren Kaverne, eingeleitet und auf verschiedene Druckstufen verdichtet worden. Damit seit der Nachweis erbracht worden, dass die Bohrung bei den notwendigen Drücken dicht ist.
„Mit den ersten Auswertungen sind wir sehr zufrieden. Jetzt können wir den Hohlraum im unterirdischen Salzstock aussolen, Wasserstoff einleiten und den eigentlichen Wasserstoffspeichertest starten“ erläutert Seeba. Im Zuge des HyCAVmobil-Projektes soll neben dem H2-Speicherbetrieb auch die Wasserstoff-Qualität nach dem Ausspeichern untersucht werden. Eine Reinheit von fast 100 Prozent ist laut Seeba eine wichtige Voraussetzung für künftige Wasserstoffanwendungen insbesondere im Mobilitätsbereich.
Im brandenburgischen Rüdersdorf stehen in den kommenden Wochen weitere Baufortschritte an. Zunächst entstehen die oberirdischen Anlagen für den Solprozess, woran sich im November eine dreimonatige Ausspülung des Salzstockes anschließen soll. Im Frühjahr 2023 will man soweit sein, Wasserstoff ein- und auszuspeichern, wobei gleichzeitig die Qualität des Energieträgers überwacht wird. Diese Aufgabe fällt dem Kooperationspartner Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zu. Die Erkenntnisse aus der Testkaverne sollen sich laut EWE „problemlos“ auf deutlich größere Kavernen mit dem tausendfachen Volumen übertragen lassen.